Wer eine Halbzeit verschenkt und dann seine Chancen nicht nutzt, verliert
Es darf keine Entschuldigung sein, dass mit Lukas Köhler, Basti Schäfer, Daniel Ludwig und Marcel Schlicht erneut wichtige Spieler fehlten, das was der TSV in der ersten Hälfte auf dem Kunstrasen in Ehringshausen ablieferte, war einfach mangelnder Einstellung und Konzentration geschuldet.
Und wenn man dann, wenn man zumindest den Schalter ein wenig umlegen konnte, die klarsten Chancen versemmelte, dann verliert man solche Spiele und wichtige Punkte.
Den Gastgebern merkte man nach kurzer Eingewöhnungsphase an, dass sie einfach mehr den Sieg wollten. Hoher körperlicher Einsatz, eine an Körpergröße überlegene Innenverteidigung und ein Gegner, der immer wieder über die Mitte kam, da war die mangelnde Effizienz vorprogrammiert.
Dazu auch die Defensive weit von der Form entfernt war, um solche Spiele zu Null zu beenden.
So hatte die Lemp bereits in der 5. Min eine Gelegenheit, die aber Daniel Wagenbach vor keine große Aufgabe stellte.
Schwerer wäre es in der 25. Min für ihn gewesen, wenn der nach einer Unachtsamkeit in der Blasbacher Deckung frei stehende Stürmer nicht über das Tor geköpft hätte. Auch eine Minute später war Wagenbach zur Stele, als er einen Freistoß entschärfte.
In der 28. Min das erste Blasbacher Lebenszeichen, bezeichnend nach einem Standard, doch David Böhm segelte unter dem Ball hindurch. Auch Niklas Schäfers Versuch aus 16 Metern blieb nicht mehr als ein solcher.
In der 36. Min der Höhepunkt der indiskutablen ersten Hälfte. Der eigentlich souveräne Kay Rauber versuchte einen Gastgeberangriff spielerisch zu lösen, dadurch kam der Ball erneut zu einem Spieler der Lemp, Missverständnis zwischen Verteidiger und Torwart und der Stürmer bedankte sich mit dem 1:0.
Bezeichnend, dass bis zum Halbzeitpfiff nichts positives des TSV in Sachen Torgefahr zu berichten gab.
Nach einer harten Halbzeit Ansprache schien es etwas besser zu werden, doch erst in der 62. Min die Gelegenheit zum Ausgleich. Als Sinnbild dieses gebrauchten Tages wurde Torjäger Geyik, der nach einem feinen Zuspiel von Niklas Tiegs völlig frei aus kurzer Distanz den Ball nicht ins Tor brachte. Nicht besser in der 77. Min, als Markus Kaiser einen Traumpass auf den mittlerweile eingewechselten Jannik Rauber spielte, der den Ball kurz annahm und ihn dann volley an die Latte hämmerte, Emre Geyik erneut aus kurzer Distanz den Abpraller verzog, Hochkaräter Nr. 2.
Drei Minuten später Emres dritte Gelegenheit, zumindest den Punkt zu sichern, doch wieder fehlte ihm die Coolness, die ihn sonst auszeichnet, erneut nur das Außennetz. Und wenn man schon kein Glück hat, dann kommt auch noch das Pech hinzu. Diesmal in Person von Markus Kaiser, dessen Schuss in der 85. Min auf der Linie geklärt wurde.
Die Gastgeber hatte nachdem der TSV aufgemacht hatte einige viel versprechende Kontermöglichkeiten, doch auch genügend Unvermögen, um die Entscheidung zu erzielen.
So hätte erneut Kaiser in der 92. Min den Ausgleich erzielen können, doch mit dem maladen linken Fuß scheiterte er am Torwart.
Drei hergeschenkte Punkte, die am Ende fehlen könnten, doch entscheidend wird es sein, ob die Mannschaft es schafft, künftig bei jedem Gegner von Anfang an die richtige Einstellung zu bringen.
Eingesetzte Spieler: Daniel Wagenbach, Tobias Best, Kay Rauber, Markus Kaiser, Tijan Özgül, Niklas Tiegs, Mario Rauber, David Böhm, Emre Geyik, Niklas Schäfer, Akin Öztürk, Jannik Rauber.