15.04.2023

Drei dreckige Punkte auf der Lemp

Auf Grund des Dauerregens in den letzten Tagen und auch am Spieltag selbst wurde zunächst die Partie der beiden Zweitvertretungen abgesagt, damit noch etwas Grün für das Spitzenspiel übrigblieb.

Der Spielfilm

Zum Spiel: 1.Halbzeit

Auf dem rutschigen Boden kam der TSV gut in die Partie und hatte in den ersten Minuten etwas mehr vom Spiel, ohne jedoch gefährlich zu werden. Insgesamt gab es viele Zweikämpfe, es wurde viel gegrätscht und fast jeder sah am Ende aus wie ein Schwein. Und dreckig waren die meisten auch noch.

Den ersten Aufreger gab es in der 23. Minute. Tim Kosak steuerte aus einer Abseitsposition heraus alleine auf Torhüter David Böhm zu, der das direkte Duell mit dem Toptorjäger der Gastgeber jedoch mit einer starken Aktion für sich entscheiden konnte. Lucas Habicht beschwerte sich im Nachgang noch beim Schiedsrichter über die nicht gepfiffene Abseitsposition, so dass er dafür die gelbe Karte und die Lemp einen indirekten Freistoß bekam. Den wuchtigen Schuss aus 14 Metern blockte Kevin Dietrich und wird von seinem Körper vermutlich noch ein paar Tage daran erinnert werden.

Zwei Minuten später war Marcel Beck frei durch, doch kurz vor seinem Schuss sprang der Ball auf dem Acker unglücklich weg und die Chance war dahin.

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war es wieder Kosak, der aus einer Abseitsposition heraus alleine auf dem Weg zum mittlerweile verdienten Führungstreffer war. Erneut war es David Böhm, der ganz stark parierte und dem TSV das Unentschieden zur Pause rettete. Es sei vorausgesagt, dass er die gute Form später am Tischkicker nicht beibehalten konnte und eher durch Unsportlichkeiten am Tisch auffiel.

Bildergalerie: Die Bilder zum Spiel: SpVgg. Lemp - TSV Blasbach

2.Halbzeit

Die erste gute Chance der zweiten Halbzeit gehörte dann endlich dem TSV. Niklas Schäfer setzte sich auf der rechten Seite durch, zog wie Arjen Robben nach innen und setzte den Schuss leider knapp am Tor vorbei.

In der 66. Minute bekam die Lemp einen Freistoß an der rechten Strafraumgrenze zugesprochen. Marcel Beck versuchte es direkt und scheiterte an David Böhm, der mit einem Abwurf zu Basti Schäfer den direkten Konter einleitete. Basti setzte mit einem perfekten Seitenwechsel seinen Bruder Niklas ein, der wieder den Robben machte und diesmal zum 0:1 traf. Der Torhüter der Gastgeber machte dabei allerdings auch nicht die beste Figur.

Die Lemp versuchte jetzt mit allen Mitteln, noch was Zählbares zu holen. Mit einem Sieg hätten sie vorübergehend die Tabellenführung übernehmen können. In der 74. Minute wurde jedoch auf unsportliche Art und Weise versucht, sich einen Vorteil zu verschaffen. Marcel Beck, scheinbar inspiriert durch „Bundesliga Classics“ auf DSF, machte den Norbert Meier und täuschte vor, eine Kopfnuss durch Kay Rauber bekommen zu haben und fiel wie vom Pferd getreten um. Der Schiedsrichter hatte die Aktion jedoch richtig erkannt und schickte den bereits verwarnten Beck mit einer zehnminütigen Zeitstrafe vom Feld.

Auch in Unterzahl versuchte es die Lemp weiter, kam jedoch nicht mehr zu zwingenden Torchancen. Durch mehrere, clevere Wechsel unterband Trainer Lukas Ferst den Spielfluss und zermürbte damit auch die Nerven der Spieler in Rot, die sich nicht mehr so richtig auf ihr Spiel konzentrieren wollten.

Tief in der Nachspielzeit bekamen die Lemper nochmal eine Möglichkeit, doch der kurz zuvor eingewechselte Mario Rauber warf sich kurz vor dem Tor in den Schuss und rettete somit den Sieg. Die Gastgeber reklamierten noch Handspiel, doch der Abdruck des Balls auf der Hose war Beweisstück A, was der Schiedsrichter jedoch nicht benötigte.

Somit ging ein erwartet emotionales Spiel bei bestem Fritz-Walter-Wetter zu Ende, die Mannschaft erkämpfte sich die drei Punkte und feierte diese auch ausgelassen. Im Anschluss saßen beide Mannschaften wie fast immer noch zusammen auf der Alm. Bei diversen Kaltgetränken wurde sich wieder vertragen und auf der 90er Party zusammen gefeiert. Kreisligaromantik von seiner besten Seite.